
9 gute Gründe, eine neue Brücke zu bauen
6 gute Gründe gegen eine unnachhaltige Lösung
UnterstützerInnen
Linz braucht eine zusätzliche leistungsfähige Donaubrücke. Mein täglicher Arbeitsweg führt mich zwei Mal am Tag über die Donau. Dazu kommen fast täglich dienstliche Fahrten vom Firmensitz in Urfahr ins Zentrum von Linz – entweder über die Eisenbahnbrücke oder die Nibelungenbrücke. In der aktuellen Situation muss man zu Stoßzeiten zusätzlich zur normalen Fahrzeit auch immer Stauzeiten mit einkalkulieren.Durch eine neue leistungsfähige Brücke erwarte ich mir eine Entschärfung der aktuellen Situation und dass dem Wort Fließverkehr wieder die ursprüngliche Bedeutung zukommt.
Leider werden Diskussionen über Infrastrukturprojekte meist emotional und unsachlich geführt. Die wirtschaftlichen Vorteile, die eine neue Donaubrücke für den gesamten Zentralraum bringt, sind in der Debatte bislang noch nicht gewürdigt worden. Daher unterstütze ich diese überparteiliche Initiative.Der Wirtschaftsraum Oberösterreich muss ganz generell seine Verkehrsinfrastruktur weiter verbessern, um im Europa der Regionen wettbewerbsfähig zu bleiben. Dabei wird der Ausbau des öffentlichen Verkehrs eine große Rolle spielen. Neben einer zweiten Schienenachse und der regionalen Verkehrsschließung mit S-Bahnen sowie einer direkten Bahnanbindung an den Flughafen Schwechat ist eine neue Donaubrücke unerlässlich. Noch besser wären zwei.
Als Architekt bin ich sehr für den Erhalt von Denkmälern, aber auch für die Weiterentwicklung und Schaffung von Neuem. Derzeit wird eine einsitige Diskussion geführt, welche die fachlichen Argumente alleine auf den Erhalt der Eisenbahnbrücke reduziert. Nicht gesagt wird dass diese in der Funktion nicht mehr ausreichend leistungsfähig ist. Eine Doppelbrückenlösung direkt nebeneinander ist wegen der gegenseitigen Beeinträchtigung keine taugliche Alternative.Die alte Brücke kann vielleicht an anderer Stelle eine (Teil)Verwendung finden. Eine neue leistungsfähige Brücke ist jedenfalls funktional erforderlich. Diese bietet städtebauliche Entwicklungschancen und muss mit allen Aspekten bewertet werden. Der Entwurf des Siegerprojektes ist optisch ansprechend und gefällt mir.
Bei allem Respekt gegenüber der historischen Brücke, sollte man nicht mit Gewalt daran festhalten und „Neues“ ausgrenzen.Primär ist auf eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur zu achten. Die neue optisch ansprechende Brücke würde der heutigen Anforderungen bestens gerecht werden.
Unterstützer der Initiative
Die neue Brücke wird ein öffentlicher Erlebnisraum. Verliebte Paare betrachten den Sonnenuntergang von einem der Balkone aus, Familien mit Kinderwagen fühlen sich durch die Enge nicht mehr bedrängt und schlendern gemütlich über die Brücke. Tabakfabrik, Parkbad, Krankenhäuser und Designcenter erhalten endliche eine Straßenbahn-Anbindung.
Wo sind die Alternativen? Da haben also 800 LinzerInnen (von ca. 190.000 Einwohnern) unterschrieben, dass sie gegen den Abriss der Eisenbahnbrücke sind. Mich würde interessieren, wie viele davon sich in den angeführten 15.000 Fahrzeugen täglich über die Brücke quälen. Zwei Busse können kaum aneinander vorbei, da die Fahrbahn zu eng ist.Das gleiche gilt für Radfahrer, und für die Fußgänger ist es ein hohes Risiko, die Fahrbahn auf der Linzer Seite zu überqueren (nötig, da hier der Gehweg aufhört). Die bestehende Brücke umzubauen, geht nicht. Also welchen Vorschlag haben die Brücken-Retter, um die Situation zu verbessern? Eine neue Brücke durchs Wohngebiet? Kommen die Vorschläge dazu erst nächstes Jahr nach der Wahl?
Brücken bauen.Der ewige Widerstreit zwischen Tradition und Moderne scheint in Linz seinen Austragungsort durch die Eisenbahnbrücke gefunden zu haben. Alt gegen neu, Lager gegen Lager, Gutachten gegen Gutachten, Emotion gegen Ratio – BrückerhalterInnen gegen BrückenbauerInnen. Die Debatte muss geführt werden, das ist wichtig und richtig. Es geht hier um kulturelles Allgemeingut, um ein historisches Erbe aber vor allem um unsere Stadt Linz und deren positive, dynamische Entwicklung. Es geht also für und nicht gegen etwas!Die Brücke wurde als Brücke für die Eisenbahn gebaut. Sie hatte große Zeiten und dem muss man mit Respekt begegnen. Doch die Anforderungen haben sich geändert, Linz hat sich geändert, unsere Art zu leben hat sich geändert. Wir brauchen keine Eisenbahnbrücke mehr, wir sind bereit für eine Multifunktionsbrücke.Mit der zweiten Straßenbahnachse rückt die Stadt näher zusammen. Distanzen sind schneller und dabei stressfreier zu überwinden und was heute als “abseits vom Schuss“ gilt, dockt an das pulsierende Stadtleben an – ein wichtiges Zeichen für umweltfreundliche Mobilität. Die neue Brücke ist eine Nahtstelle, damit zusammenwächst, was zusammen gehört. Und dabei reden wir nicht von einer fernen Vision, sondern von einem konkreten Projekt, das kurz vor seiner Umsetzung steht. Wenn wir jetzt mit der Arbeit beginnen, rollt die erste Straßenbahn in den nächsten fünf Jahren.Diese Weichenstellung ermöglicht vielen Menschen das sprichwörtlich “schnell in die Stadt fahren” – zum Bummel, ins Konzert, ins Museum, zum Arzt, in den Kindergarten, in die Schule, für Amtswege oder einfach zum Flanieren. Die neue Brücke wird den Charakter der Stadt bereichern und neue Teile beleben. Und sie ist für alle konzipiert: RadfahrerInnen, SpaziergängerInnen, StraßenbahnfahrerInnen, PendlerInnen, LinzerInnen und Nicht-LinzerInnen, Junge und Alte. Wir sind nicht nur Zeuge eines lange herbei gesehnten Moments Linzer Stadtentwicklung sondern können ihn durch unsere Entscheidung auch aktiv mitgestalten.Eine moderne Stadt ist durchzogen von Lebensadern, die den gesamten Stadtorganismus mit Leben erfüllen. Die neue Brücke wird urbanes Blut in die angebundenen Stadteile pumpen und das Zentrum Richtung Osten deutlich ausweiten und aufwerten.Es ist für mich keine einfache Entscheidung, aber ich bin mir sicher, welche die richtige ist: Brücke(n) bauen – Zukunft vergegenwärtigen!
Die neue Donaubrücke bietet die einzigartige Chance den Linzer Stadtraum unmittelbar an die Donau heran zu führen. Im Zuge des Brückenneubaus könnte auf der Südseite ein urbanes Stadtquartier mit unmittelbarem Bezug zum Wasser entstehen. So würden als Auftakt der neuen städtischen Nord-Süd-Achse entlang der neue Straßenbahnlinie bisher ungekannte stadträumliche Angebote geschaffen werden: ein Platz am Flussufer, Cafés, Sonnenterrassen, autofreie Wege, Flächen zum Flanieren und zum Verweilen in unmittelbarem Bezug zur Donau – ein neues städtisches Angebot für Linz.